Diesmal mit Pokal! Beste Arbeit kommt von der Mildred-Harnack-Schule

Zum dritten Mal in Folge nahmen Ethik- und Kunstkurse der Mildred-Harnack-Schule am Europäischen Wettbewerb teil.

Zum dritten Mal in Folge konnten tolle Erfolge erzielt werden, die zeigen, dass die Lernenden die europäischen Werte in sich tragen und für die Zukunft schützen wollen.

Am vergangenen Freitag, den 06.06.2025, fand in den „heiligen Hallen des Roten Rathauses“, so Katharina Borngässer, Co-Vorsitzende der Europa-Union Berlin e.V., die feierliche Preisverleihung der Berliner Preisträger:innen zum 72. Europäischen Wettbewerb statt. Die Europa-Union hatte diese mit viel Liebe organisiert, was Borngässer nach ihrer Eröffnung mit viel Applaus gedankt wurde. Die Union setzt sich seit über 75 Jahren für den europäischen Gedanken ein und organisiert diese Preisverleihung ehrenamtlich. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass das Rathaus durch den Senat zur Verfügung gestellt werde. Dies, als auch die Anwesenheit und Laudatio durch die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Frau Katharina Günther-Wünsch, zeige die Unterstützung und Würdigung der Lernenden und des Wettbewerbs durch den Senat.

Sicherheit war auch das Oberthema des diesjährigen Wettbewerbs. Europa? Aber sicher! wurde in diversen, altersgerechten Aufgaben ausgefertigt. In diesem Jahr nahmen mit 74.337 Lernenden 1219 Schulen aus ganz Deutschland und den Deutschen Schulen im Ausland teil. Berlin verzeichnete einen Anstieg von 49% mit 43 Schulen, die mit 1596 Schülerinnen und Schülern teilnahmen. Die vielfältigen und zahlreichen Einreichungen reichten thematisch von der Sicherheit in der Klasse, dem Schulweg, über digitale Sicherheit bis hin zu globaler Sicherheit und Friedensfragen in der heutigen Zeit.

Der Wettbewerb findet jährlich in mehreren Etappen statt. Nach der Bearbeitung in den Schulen, werden die Ergebnisse – Bild- Text- oder mediale Arbeiten – in den jeweiligen Bundesländern eingereicht. Eine Landesjury sichtet und prämiert diese mit Landespreisen. Alle Landespreise werden im Anschluss auf Bundesebene weitergeleitet, auf welcher die besten Arbeiten aller sechzehn Länder miteinander konkurrieren. Auf dieser Ebene werden – neben den Bundespreisen – auch für jedes Modul die besten Arbeiten in der Kategorie Text, Bild und Medien ausgezeichnet. Immer wieder seien die Jurymitglieder berührt, „was junge Menschen schaffen können“, so Marly Barry, die selbst für Berlin als Landesbeauftragte in der Bundesjury sitzt. Sie spricht die Lernenden vor Ort direkt an, dass der Europäische Wettbewerb die kreative Arbeit sichtbar mache, „die ihr Schülerinnen und Schüler eh täglich in den Schulen leistet“.

Die Senatorin bei ihrer Laudatio. Foto: Gerolf Mosemann / EUB.

„Die Kernkammer des Senats“ – so bezeichnet Senatorin Günther-Wünsch das Rote Rathaus in ihrer Laudatio. Staatsgäste werden hier empfangen, Verdienstorden verliehen. An diesem Tag sitzen nun die Schülerinnen und Schüler der Berliner Schulen dort und werden ausgezeichnet – ein würdiger Rahmen für deren Leistungen, wie sie findet. Günther-Wünsch zitiert Ursula von der Leyen, Kommissionspräsidentin der EU, die in der Vorwoche mit dem „großen Bruder des Europäischen Wettbewerbs“, so die Senatorin, dem Karlspreis, ausgezeichnet wurde: „Empathie, Solidarität und Kultur. Das ist es, was uns als Europäer:innen ausmacht.“ Auch in schwierigen Zeiten lohne es sich dafür zu kämpfen. Der Krieg in der Ukraine, die Unsicherheiten um Trump in Amerika, als auch  der Krieg im Nahen Osten – es sei wichtiger denn je, zusammenzufinden und zusammenzustehen.

„Aber was brauchen wir dazu? Geld? eine Armee? Das Wichtigste aber, seid ihr! Junge Menschen, die sich für Europa interessieren und einsetzen.“  Günther-Wünsch spricht von den über 1000 Teilnehmenden in Berlin als ein Teil einer großen Gemeinschaft. Sie lobte den Mut, den Optimismus, aber auch die Nachdenklichkeit, die in den Arbeiten ersichtlich werden. Die Senatorin sei stolz, dass Berlin bei diesem Wettbewerb so gut abschneide. Mit vier besten Arbeiten belegt Berlin Platz Vier im Bundesländerranking. Lediglich Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen rangieren vor der Hauptstadt, wobei allein der Größenvergleich hier Berlin nochmals in seinem Erfolg unterstreicht.

Gia Minh wird von der Senatorin und einem Mitglied der Berliner Landesjury ausgezeichnet. Foto: Kratz

Von unserer Schule wurde Gia-Minh Nguyen als eine dieser vier besten Arbeiten ausgezeichnet. Keine Textarbeit war in dem gewählten Modul bundesweit besser! Im Rahmen des Ethikunterrichts behandelte die neunte Klasse das Thema Medienethik und setzte sich mit Sicherheit im Netz auseinander. Das Modul Würmer, Viren und Trolle des Wettbewerbs thematisiert die unbegrenzten Möglichkeiten und Gefahren, die im Internet lauern. Mit der Strategie für ein besseres Internet für Kinder (kurz: BIK) will die EU die Onlinesicherheit ausbauen – aber wie können Kinder sich auch selbst schützen und wo benötigen sie noch Unterstützung?

Gia Minh hat mit einem Gedicht beeindruckend und kreativ gezeigt, wie er die Sicherheit im Netz einschätzt. Die Bundesjury kommentierte die Auszeichnung folgendermaßen: 

 

„Bemerkenswert ist die sprachliche Präzision und inhaltliche Tiefe, mit der Gia Minh sein kurzes Gedicht gestaltet, das zudem durch seine gewählten Formulierungen besonders authentisch wirkt. Die Gegenüberstellung von technischen Gefahren und deren Abwehrmöglichkeiten, sowie die Berücksichtigung einer europäischen Perspektive unterstreichen die herausragende Qualität seines Werkes, das die Jury in besonderer Weise beeindruckt hat.“ 

Auch Nina Radovanovic nahm am Wettbewerb mit ihrer Interpretation von Sicherheit im Netz teil. Sie verarbeitete ihre Ansätze der EU in einem Comic, welches eindrucksvoll zeigt, dass die Kinder selbst angeleitet werden sollen, sich sicher und rücksichtsvoll im Internet zu bewegen.

Senatorin Günther-Wünsch, Gia-Minh Nguyen und ein Mitglied der Berliner Landesjury. (v.l.n.r.) Foto: Gerolf Mosemann / EUB.
Der Leistungskurs Kunst des zwölften Jahrgangs nahm auch am Wettbewerb teil. Im Rahmen des Themas Visuelle Kommunikation entstanden Plakatreihen, die die Oberstufenmodule, als auch das Sondermodul des Wettbewerbs abdeckten. Eines dieser Themen hieß Frieden schaffen und wurde von den Schülerinnen Anée Bergner, Tamina Schlichtholz und Lejla Tutic bearbeitet. „Auf der Welt ist ganz schön was los, Kriege und Konflikte betreffen auch unsere Gesellschaft. Wie tragt ihr in eurem Umfeld zu Verständnis und Versöhnung bei?“ heißt es in der Beschreibung des Moduls. Die Schülerinnen zeigen in ihren Arbeiten wie Zusammenhalt und Kommunikation der Schlüssel für ein funktionierendes und zukünftiges Europa darstellen. Besonders die bildliche Darstellung der einzelnen Fäden, die für jedes Land der EU stehen, die zusammen die Europäische Union stricken, zeigt diesen Grundgedanken der Einheit eindrucksvoll. Die Plakatserie der Lernenden wurde mit einem Berliner Landespreis ausgezeichnet.

Emma Pape aus dem Basiskurs Kunst der Jahrgangsstufe 11 reichte auch eine Arbeit zum Wettbewerb ein. Ebenfalls zum Thema des Friedens entwickelte Emma eine plastische Arbeit, die einen verkohlten Kopf zeigt, der vom Krieg gezeichnet ist. Aus dem Mund des Kopfes ragen Blumen. Diese symbolisieren, dass in allen dunklen Zeiten ein Hoffnungsschimmer gefunden werden kann. In allen noch so bösen Menschen schlummere ein Funken Menschlichkeit und Emotionalität. Diesen gilt es zu finden, um den dunklen Zeiten ein Ende zu setzen – seien es Krieg, Extremismus oder wirtschaftliche Konflikte.

Auch, wenn nicht alle Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet wurden, haben alle Lernenden im Rahmen dieser Wettbewerbsteilnahme erneut gezeigt, dass die europäischen Werte in der jungen Generation weiterleben. Es gilt diese aufrecht zu erhalten und zu verteidigen, gerade in Zeiten, in welchen antieuropäische Bewegungen versuchen zu spalten, anstatt zu einen. Im nächsten Schuljahr wird das Oberthema die Menschenrechte behandeln und die Lernenden schauen erwarten die neuen Aufgaben bereits mit Spannung und Motivation.

Stimmen der Teilnehmenden zum Europäischen Wettbewerb:

„Die Teilnahme am europäischen Wettbewerb war für mich eine sehr bereichernde Erfahrung. Es war spannend, sich kreativ mit europäischen Themen auseinanderzusetzen zu können und seine eigenen Ideen in einem größeren Zusammenhang zu entwickeln. Beeindruckend war die Vielfalt der vorgestellten Arbeiten, da sie zeigten wie andere Schüler:innen über Europa denken. Besonders war es zu sehen, wie viel Anerkennung den Teilnehmenden entgegengebracht wurde und es war schön, ein Teil davon gewesen zu sein.“ 


Ich habe die Teilnahme als sehr inspirierend erlebt und freue mich, ein Teil davon gewesen zu sein. Es war beeindruckend zu sehen, wie vielfältig und kreativ die Beiträge waren. Die Preisverleihung hat die Vielfalt und Qualität der Beiträge wunderbar gewürdigt.“