Am heutigen Tag wurde es an der Mildred-Harnack-Schule emotional – mit herzlichen Worten, Blumen, Erinnerungen und dem einen oder anderen Tränchen verabschiedete sich die Schulgemeinschaft von mehreren Kolleg:innen, die ihre beruflichen Wege nun an anderer Stelle fortsetzen – oder nach vielen Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen.
Neue Wege nach intensiver gemeinsamer Zeit
Frau Linkemeyer hat ihr Referendariat an der Mildred-Harnack-Schule mit großem Erfolg abgeschlossen und wechselt nun an eine Grundschule. Während ihrer Zeit an der Schule zeigte sie nicht nur pädagogische Kompetenz in den Fächern Biologie und Sport, sondern brachte sich auch darüber hinaus aktiv in das Schulleben ein.
Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement im Courage-Café, einem wichtigen Projekt, das sich für eine respektvolle, diskriminierungsfreie und inklusive Schulkultur einsetzt. Ihr Einsatz für das Antidiskriminierungsprojekt in der Projektwoche der siebten Klassen, sowie ihre stets herzliche, zugewandte Art machten sie bei Kolleg:innen und Schüler:innen gleichermaßen beliebt.
Die Fachbereiche Biologie und Sport bedankten sich bei Frau Linkemeyer mit Blumen und einem Shirt der Schule – ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung und Erinnerung an eine besondere Zeit.
Herr Grunwald verlässt die Schule aus wohnortbedingten Gründen, bleibt ihr aber in bester Erinnerung. Er absolvierte sein Referendariat an der Mildred-Harnack-Schule und blieb im Anschluss als Lehrer für die Fächer Sport und Philosophie/Ethik.
Besonders bemerkenswert ist, dass Herr Grunwald selbst einst Schüler der Mildred-Harnack-Schule war – hier sein Abitur ablegte – und als Kollege zurückkehrte. In den vergangenen Jahren übernahm er mit großer Souveränität eine Klassenleitung, engagierte sich aktiv im Krisenteam und war im Kollegium durch seine offene, hilfsbereite und stets lösungsorientierte Haltung äußerst geschätzt.
Der Fachbereich Philosophie verabschiedete ihn mit einem persönlichen Präsent in Form eines Buches sowie einem Schulshirt – als Erinnerung an seine Wurzeln und Wirkungszeit.
Herr Fijalek, Lehrer für Sport und Geografie, führte gerade in diesem Jahr eine zehnte Klasse erfolgreich zum Schulabschluss und geht nun zum Teil mit ihnen. Er verlässt die Schule, um an der SESB-Grundschule Lew-Tolstoi zu unterrichten.
Ganz verabschieden muss sich die Mildred-Harnack-Schule jedoch nicht – Herr Fijalek bleibt der Schule im kommenden Schuljahr noch für einige Stunden erhalten. Man könnte sagen: Er ist künftig ausgeliehen – ein Gewinn für beide Schulen.
Sein Engagement, seine Fachkompetenz und sein Einsatz in der Arbeit mit den Schüler:innen werden auch im kleineren Umfang weiterhin bereichern.
Frau Lorenz verlässt die Schule nach fast neun Jahren, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Ihre Spuren sind an vielen Stellen der Schulgemeinschaft sichtbar: Sie war unter anderem federführend an der Neugestaltung der Schulhomepage beteiligt, verantwortete mit viel Weitblick die Berufsorientierung insbesondere für die Jahrgänge 9 und 10 und organisierte die Teilnahme der Schule an zahlreichen Schachturnieren der SESB-Schulen.
Mit ihrem strukturierten und verbindlichen Arbeitsstil, ihrer ruhigen Art und ihrer Verlässlichkeit war sie eine zentrale Stütze im Schulalltag.
In einer sehr persönlichen und emotionalen Abschiedsrede ließ Frau Lorenz die Jahre Revue passieren und bedankte sich bei den Kolleg:innen, mit denen sie diesen Weg gegangen ist. Ihre Worte berührten und neben den Fachbereichen Mathematik und Deutsch verabschiedete sich auch der SESB-Bereich herzlichst von ihr.
Ruhestand – mit tiefem Respekt und Anerkennung
Frau Braunsdorff, die wohl liebenswerteste Person der Schule.
Im Kollegium liebevoll Brauni genannt, wurde Frau Braunsdorff nach 19 Jahren an der Mildred-Harnack-Schule in den Ruhestand verabschiedet.
Schon auf dem Weg zum Podium konnte sie die Tränen nicht zurückhalten – ein Ausdruck der tiefen Verbundenheit mit ihrer Schule. Als Lehrerin für Biologie und Sport war sie nicht nur fachlich eine feste Größe, sondern auch menschlich eine Bereicherung für das Kollegium. Der Schulleiter beschrieb sie als „eine der liebenswertesten Personen an dieser Schule“.
Frau Baumann vom Fachbereich Sport hob Braunis warmherzige Ausstrahlung, ihre Bescheidenheit und ihre absolute Verlässlichkeit hervor. Viele Schüler:innen schätzten sie nicht nur für ihren Unterricht, sondern auch für ihre zugewandte Art – ihre Prüfungen im Abitur und im MSA waren stets schnell ausgebucht. Frau Riedel trug ein Gedicht über Braunis Leidenschaft für Volleyball vor – ein Sport, den sie über viele Jahre hinweg mit Begeisterung an die Schüler:innen weitergab. Auch der Fachbereich Biologie – vertreten durch Frau Gehrmann – betonte Braunis Nähe zu den Lernenden, ihr offenes Ohr für jede noch so kleine Sorge und ihre positive, beständige Präsenz im Schulalltag.
Herr Schüler, der Prototyp eines Sportlehrers
Als Lehrer für Sport und Geografie blickt Herr Schüler auf eine beeindruckende Karriere zurück. Auch der Schulleiter erinnerte sich sehr persönlich an ihn – war er doch einst selbst Schüler von Herrn Schüler. Sein mitgegebenes Lebensmotto „Machen ist krasser als Wollen“ begleitete Generationen von Schüler:innen.
Herr Schüler war bekannt für seine ruhige, souveräne und humorvolle Art. Frau Baumann vom Fachbereich Sport würdigte die jahrzehntelange vertrauensvolle Zusammenarbeit und hob hervor, wie sehr er zur Kultur und Identität des Fachbereichs, als auch der Schule beigetragen hat – gemeinsam mit Kolleg:innen wie Frau Braunsdorff.
Besonders in Erinnerung bleiben wird sein Engagement für den berühmt-berüchtigten Schwimmkurs am Freitagmorgen um 6:30 Uhr – den Kurs, den er stets freiwillig übernahm. Herr Ulbricht beschrieb ihn augenzwinkernd als den „Prototyp eines Sportlehrers“: immer sportlich, immer auf dem Rad, nie krank, immer da. Frau Riedel sorgte erneut für eine besondere Note mit einem Gedicht über die legendären Schwimmstunden – ein würdiger Abschied für einen außergewöhnlichen Lehrer.
Herr Enderlein, der Fixstern am Mildred-Harnack-Himmel
Als Lehrer für Physik, Astronomie und Geschichte, prägte Herr Enderlein die Mildred-Harnack-Schule über 35 Jahre hinweg. 1991 trat er seinen Dienst an – nun wurde er mit großer Anerkennung in den Ruhestand verabschiedet. Der Schulleiter fand eindrucksvolle Worte: Herr Enderlein sei kaum in Worte zu fassen – er vereine Charisma, tiefes Fachwissen, Menschlichkeit und eine einzigartige Gabe der Menschenführung. Seine ehrliche, direkte und humorvolle Art machten ihn zu einem geschätzten Kollegen und Lehrer. Als „letzter Universalgelehrter“ wurde er beschrieben – ein Mann, der das Staunen über Natur und Astronomie lebendig machte. Und auch in Zukunft bleibt er der Schule teilweise erhalten: Die Leitung der AG Astronomie übernimmt er weiterhin – zur Freude der gesamten Schulgemeinschaft.
Langjährige Kolleginnen wie Frau Köhler und Frau Jahnke verabschiedeten sich sehr persönlich. Sie bezeichneten Herrn Enderlein als Freund, erinnerten an jahrzehntelange Zusammenarbeit und gemeinsame Reisen mit zu Sonnenfinsternissen – nach Spanien, Norwegen, China, Madagaskar, Ungarn oder Nowosibirsk. Frau Köhler nannte ihn einen „Fixstern am Mildred-Harnack-Himmel“. In seiner ruhigen, unaufdringlichen Art brachte Herr Enderlein den Kosmos ins Klassenzimmer – und damit in die Herzen seiner Schüler:innen.
Als Abschiedsgeschenk erhielt Herr Enderlein einen Apfelbaum anstatt eines Blumenstraußes. Frau Emmer, stellvertretende Schulleiterin und Physik-Kollegin, griff dieses Geschenk in ihrer Rede auf, schlug die Brücke zu Isaac Newton und dem Gravitationsgesetz und würdigte dabei auch die Rolle, die Herr Enderlein in ihrer eigenen Entwicklung als Lehrerin gespielt hat: als Mentor, Impulsgeber und Unterstützer.
Ein würdiger Abschluss – mit Grill, Gesprächen und Vorfreude
Zur Verabschiedung erschienen auch zahlreiche ehemalige Mitglieder der Schulgemeinschaft, darunter die beiden früheren Schulleitungen Frau Reich und Herr Schmidt – ein Zeichen der engen Verbundenheit über viele Jahre hinweg. Im Anschluss an die offizielle Feier wurde gegrillt, gelacht, in Erinnerungen geschwelgt und gemeinsam das Schuljahr in die Sommerferien verabschiedet.
Es war ein Tag, der nicht nur vom Abschied, sondern auch von großer Dankbarkeit, Wertschätzung und Zusammenhalt geprägt war.
Bericht/Bilder: Kaz